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AutorenbildMartin Ming

Meet & Greet mit URS LÖTSCHER, ehemals GL Mitglied und Mitgründer der alltech Installationen AG


2015 wurde Urs Lötscher, als Mitglied der Geschäftsleitung der alltech Installationen AG und Co-Leiter der Abteilung Heizung, pensioniert. Urs war eines der Gründungsmitglieder, welches die alltech im Rahmen eines Management-Buy-Outs aus einem durch die Immobilienkrise durchgerütteltes Unternehmen aufgebaut hat. Seinem breiten Rücken, seiner Arbeitermentalität und dem Willen, Projektfortschritte zu erzielen, verdankt das Unternehmen viel. Deshalb fragen wir uns heute, sieben Jahre nach seiner Pensionierung, wie es ihm geht und womit er die Lücke füllt, welche der frühere Arbeitsalltag in seinem Leben hinterlassen hat.




Lieber Urs, herzlichen Dank für Deine schnelle Zusage zu diesem Interview. Womit sich meine erste Frage aufdrängt: ist Dir langweilig?


UL: (lacht) nein, überhaupt nicht. Hättest Du mich das gleich nach meiner Pensionierung gefragt, wäre die Antwort vielleicht etwas anders ausgefallen, aber heute ist mein Alltag erfüllt mit Dingen, die mir gut tun und Freude bereiten. Gleich nach meiner Pension war ich auch noch viel näher am Geschehen dran. Heute habe ich mit der alltech, im positiven Sinne, abgeschlossen.


Wenn es Dir nichts ausmacht, würde ich das gerne auf die Probe stellen. Lust auf ein kleines Experiment?


UL: Auf jeden Fall.


Alles klar. Du hast nun 10 Sekunden Zeit, um so viele ehemalige Kollegen wie möglich aufzuzählen (Startschuss).


UL: Habelt, Ming, Hersperger, Fusco, Imhof, Erzer, Pena…


Stopp. Hmmm. Urs, um ehrlich zu sein – wäre das jetzt ein Demenztest gewesen, wäre das ein hervorragendes Resultat. Aber eigentlich wollten wir herausfinden, inwiefern Du mit der alltech abgeschlossen hast (lacht).


UL: (lacht) das hat nichts damit zu tun. Ich habe mit diesen Menschen viel erlebt, was uns verbindet. Wir haben zusammen etwas aufgebaut und ich hatte von Beginn weg ein grosses Vertrauen in dieses Team. In der Zeit nach meiner Pension habe ich deshalb auch noch stark mit der alltech mitgefiebert. Heute kann ich sagen, dass ich nicht mehr von ihr träume (lacht).


Das heisst, Du wusstest schon 1997 bei der Gründung, dass die alltech irgendwann mal über 200 Mitarbeiter zählen wird?


UL: Nein das wusste niemand und es war auch nicht unser Ziel, diese Grösse zu erreichen. Es gab da zwar diese Vorstellung, dass wir nach dem Buy-Out irgendwann wieder dieselbe Grösse erreichen, wie mit dem Vorgänger-Unternehmen. Wir kannten aber die Zahlen und wussten, dass dieses Team eine starke Wertschöpfung erzielt. Gleichzeitig hatten wir von einem Grossteil der Auftraggeberschaft und Partnern das Vertrauen und Bekenntnis zu unseren Mitarbeitern. Insofern habe ich mir damals keine grossen Gedanken über Erfolg und Misserfolg gemacht. Im Gegenteil. Mir war klar, dass dieses neu gegründete Unternehmen funktionieren wird. Dass es eines Tages diese Dimensionen erreichen wird, überstieg zu jener Zeit unsere Vorstellungskraft.


Und nun geniesst Du Deine wohl verdiente Pension mit Ursi, Deiner Ehefrau. Wie funktioniert das, wenn man von einem Tag auf den anderen sein Arbeitspensum von 50h auf null reduziert?


UL: Ich habe mich mental nie auf die Pensionierung vorbereitet und habe das einfach auf mich zukommen lassen. Natürlich gab es eine Phase, in der ich mich und meinen neuen Alltag zuerst finden musste. Aber diese war sehr kurz. Jetzt stehe ich zwischen 8.00 – 8.30 Uhr auf und gehe dann 2 – 4mal pro Woche ins Fitnesscenter. Das klingt jetzt nach viel, ich muss aber zugeben, dass mir die Sauna dort auch gefällt (lacht). Am Nachmittag male ich oft oder fahre mit Ursi oder Freunden in die Stadt zum Apéro. Zudem bin ich Schönwetter-Schwimmer, passionierter Boccia Spieler und verreise ab und zu ins Wallis zu den Weinbauern, oder nach Griechenland und Südfrankreich. Mal mit und mal ohne Ursi. Wir haben hier eine gute Balance gefunden, welche für uns beide passt.


Wow, da kommt ziemlich was zusammen. Und wie ich höre, verbringt Ihr auch viel Zeit mit Euren Enkelkindern?


UL: Das stimmt. «Momo» und «Mimi» sind ebenfalls im Einsatz und wechseln sich ab. Früher hatten wir fixe Betreuungstage aber jetzt springen wir nur noch bei Bedarf ein. Allerdings scheint dieser nicht abzunehmen. Wir sind aber sehr gerne mit den Kindern zusammen (lacht).


Du hast vorhin erwähnt, dass Du die Nachmittage gerne mit Malen verbringst. Damit hätte ich Dich spontan nicht in Verbindung gebracht. Kannst Du das näher ausführen?


UL: Ich war immer gut im Freihandzeichnen, was natürlich auch beruflich bedingt war. Nach meiner Pension habe ich dann damit angefangen, Comics zu malen und mich von Vorlagen inspirieren zu lassen. Aktuell male ich vor allem abstrakte Bilder. Oder bemale Ostereier mit meinen Enkelkindern (lacht).




Lieber Urs, ich bedanke mich herzlich für Deine Offenheit. Zum Abschluss muss ich Dich noch mit einer Anekdote konfrontieren, welche seit Jahren herumgeistert. Es gibt Gerüchte, wonach Du, während Deiner alltech-Zeit, mit dem Taschenrechner Excel-Zeilen addiert hast. Dies ist Deine Gelegenheit dazu Stellung zu nehmen (lacht).


UL: Das stimmt. Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht? Den Zahlen resp. Endsummen in einer vom PC erstellten Tabelle habe ich nie so richtig vertraut. Zudem wusste ich nicht, was für ''Knöpfli'' auf der Tastatur ich drücken musste, um die Zeilen zusammenzuzählen. Da habe ich halt die Zahlen im Taschenrechner eingetippt, der hat mir alles «tiptop» ausgerechnet und ich musste dann nur noch die Endsumme eintragen. Und siehe da, meistens stimmte das Resultat (lacht).

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